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FUSSBALL: HALBZEITBILANZ IN DER BEZIRKSLIGA STAFFEL 1

Gestandene Mannschaften wie Herges-Hallenberg und Kieselbach stecken tief im Abstiegsstrudel
Ein Quartett kämpft um den Aufstieg

Ohne den eigentlichen Abschluss mit 18 Spielen für alle Mannschaften ist die Tabelle der Bezirksliga in der Staffel 1 trotzdem aussagefähig. Ein Quartett hat sich an der Spitze etabliert, das den Aufsteiger in die Landesklasse wohl unter sich ausmachen wird.

BAD SALZUNGEN – Spannend geht es in der Rückrunde auch im Kampf gegen den Abstieg zu, in den zurzeit ebenfalls vier Teams mit etwas Abstand zum Mittelfeld verwickelt sind.

SV Schwarz-Weiß Fambach

Die Fambacher können sich eigentlich nur selbst schlagen. Die Mannschaft besitzt ohne Zweifel das spielerische Potenzial, um diesmal den Aufstieg zu schaffen. Vorausgesetzt, man will auch in Fambach Landesklassen-Spiele sehen. Mit zwei Heimspielen gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn Borsch und Schmalkalden ist die Aufgabe für die Schwarz-Weißen durchaus lösbar. Dabei sind die Männer um den neuen Trainer Eberhard Grebner nicht gerade gut in die Saison gestartet. Nach der Pleite in Borsch ging jedoch ein Ruck durch die Mannschaft. Fortan lief es, boten die Schwarz-Weißen teilweise ganz starke Spiele. Erst mit dem Remis zu Hause gegen Kieselbach gab es wieder einen kleinen Dämpfer. Doch der änderte nichts daran, dass man an der Tabellenspitze überwintert.

SV Borsch

Bis zum 9. Spieltag war man im Ulstertal noch guter Hoffnung und Tabellenführer. Der Aussetzer in Kieselbach schwächte aber die Mannschaft lange Zeit personell erheblich. Vor allem die innere Bindung im Team ging verloren. War die junge Mannschaft von Trainer Georg Blumenthal noch nicht reif oder spielte sie sogar etwas überheblich?. Diese Frage war auch angesichts des Sportgerichtsurteiles gegen Borsch nur in den eigenen Reihen zu beantworten. Und das hat die Truppe mit besseren sportlichen Leistungen getan. Vor allem der starke Auftritt auf dem ungewohnten Kunstrasen in Schmalkalden zeigte, dass sich die Mannen um Torjäger Martin Gimpel im Rennen um den Titel des Bezirksmeisters noch nicht aufgegeben haben. Für die Mannschaft spricht auch, dass sie noch vor Fambach die beste Auswärtsbilanz aufweist.

SV Fortuna Unterkatz

Nach einem verkorksten Saisonstart haben sich die Fortunen stetig weiter nach oben vorgearbeitet. Nur drei Punkte Rückstand zum Spitzenreiter sind in der zweiten Serie durchaus aufzuholen. Ein Garant für die bisherigen elf Siege war in erster Linie der torgefährliche Christian Bauer I, der nach anfänglichen „Ladehemmungen“ mit 17 Treffern zum besten Torschützen der Staffel avancierte. Er steht jedoch nicht allein im Fortuna-Team, denn auch Martin Felsburg traf schon 12 Mal ins Netz. Realistisch betrachtet haben die Unterkatzer sicher keine Aufstiegsambitionen, sind sie doch ohne die starken Gastspieler Martin Hapiak oder Roman Svarc nur Mittelmaß. Aber aktuell gesehen ist das Fortuna-Team eine beachtenswerte und zu respektierende Gemeinschaft mit guter Spielanlage und hohem Zuschauerzuspruch.

FSV Schmalkalden

Als Absteiger war der FSV vor der Saison mit in der Favoritenrolle, musste aber erfahren, dass es auch in der Bezirksliga keine Selbsläufer gibt. Zu Beginn eilten die Männer von Trainer Helmut Sieber allerdings von Sieg zu Sieg. In der Folge musste die junge Truppe einiges Lehrgeld zahlen. Mittlerweile stehen drei Niederlagen und vier Unentschieden zu Buche, eigentlich schon zu viel, um noch Erster zu werden. Dennoch ist das bisherige Abschneiden durchaus beachtenswert. Der FSV ist zweifellos eine Mannschaft, die in der Zukunft von sich reden machen kann. Eine Frage sei dennoch gestattet: Warum wurde das Spiel gegen Unterkatz zwei Mal abgesagt, obwohl es in Schmalkalden einen Kunstrasenplatz extra für schlechte Witterung gibt?

SV Thuringia Struth-Helmershof

Die Struther, mit Schmalkalden aus der Landesklasse abgestiegen, haben bereits einen deutlichen Rückstand zur Spitze und dürften kaum noch Chancen für den direkten Aufstieg besitzen. Das sehen auch die Verantwortlichen des Vereins so und wollen mit Nachwuchsspielern die Mannschaft kontinuierlich verstärken. Ein Grund für das bisherige unbefriedigende Abschneiden war sicher die unerklärliche Auswärtsschwäche. Vor heimischer Kulisse lief es da weitaus besser, obwohl auch da noch einige Wünsche offen blieben. In der Rückrunde sollten die Struther aber in der Lage sein, vor allem die Spitzenteams noch gehörig zu ärgern.

SV 05 Trusetal

Die Trusetaler gehören zu den Mannschaften, die spielerisch doch einiges zurück sind, um die vorderen Vereine ernsthaft gefährden zu können. Das Potenzial reicht aber aus, um nicht in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Für die Männer aus dem Gehege spricht zudem das gute Torverhältnis, für das in erster Linie Dominik Wichert verantwortlich zeichnet, der mit 16 Treffern dem Unterkatzer Christian Bauer dicht auf den Fersen ist. Die Zielstellung, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, sollte für die Trusetaler in der Rückrunde durchaus machbar sein.

FSV Kali Werra Tiefenort

Bei der Elf aus dem Kaffeetälchen wechselten bislang noch zu häufig Licht und Schatten. Trainer Udo Gutwasser hat es allerdings gut verstanden, viele hoffnungsvolle junge Spieler an das Bezirksliga-Niveau heranzuführen. Verständlich, dass da der eine oder andere Rückschlag verkraftet werden muss. Ein Routinier wie Heiko Adler, der die jungen Burschen führt, ist gerade deshalb aus der Mannschaft noch nicht wegzudenken. Die Tiefenorter sind dennoch auf einem guten Weg, der für die Zukunft noch einiges erhoffen lässt. Interessant ist, dass die Tiefenorter als Siebter in der Tabelle bereits ein negatives Torekonto aufweisen.

FC 02 Barchfeld

Der Aufsteiger gefiel in den bisherigen Partien mit einer couragierten und vor allem kämpferisch starken Leistung. Rang acht ist dafür der verdiente Lohn. Mit einer solchen Platzierung haben selbst kühnste Optimisten im Barchfelder Lager nicht gerechnet. Vor allem die Auftritte beim Mitaufsteiger in Möckers oder auch beim Derby in Gumpelstadt haben die zahlreichen FC-Fans begeistert. Zudem bauen die Männer um die Routiniers Norbert Lachmann und Uli Klinzing in der Rückrunde weiter auf ihre Heimstärke.

KuF Ichtershausen

Die Ichtershäuser konnten sich nach relativ schwachem Start etwas aufrappeln. Dennoch dümpeln sie lediglich im tristen Mittelfeld herum. Weiter nach oben dürfte es auch in der zweiten Halbserie nicht gehen. Im Gegenteil, die Mannschaft muss aufpassen, dass sie nicht abrutscht. Mit nur acht Punkten ist der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen noch keinesfalls ein Ruhekissen. Das werden die Männer um Trainer Jan Thimm sicher nicht aus den Augen verlieren. Spielerisch ist die Truppe durchaus in der Lage, den gesicherten Mittelfeldplatz zu halten.

FSV Oepfershausen

Das trifft auch auf die Truppe von Trainer Frank Wilhelm zu. Die Mannschaft spielte meist zu unausgeglichen, um sich weiter vorn etablieren zu können. Einigen starken Auftritten folgen meist schwächere. Gerade das zeigte deutlich, dass es noch spielerische Defizite gibt. Dennoch sollte der FSV in der Rückrunde mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Im Gegenteil, er sollte sogar für die eine oder andere Überraschung sorgen können.

SV 07 Herpf

Die Herpfer waren gegenüber den letzten Jahren nicht wiederzuerkennen. Woran es gelegen hat, dass die Mannschaft lange Zeit sogar ganz hinten in der Tabelle angesiedelt war, wird man im Vorstand am besten wissen. Allerdings ging es in den letzten Spielen vor der Winterpause sichtlich aufwärts. In sicheren Regionen befindet man sich aber noch lange nicht. Es bedarf noch großer Anstrengungen, will man die Klasse halten.

SV Gumpoldia Gumpelstadt

Für die Männer aus dem Moorgrund verlief die Hinrunde keinesfalls zufriedenstellend. Nach einem guten Start sackte die Mannschaft von Trainer Andreas Patz ins triste Mittelfeld ab. Aus welchen Gründen auch immer, die Gumpelstädter konnten eigentlich nie ihr wahres Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Sie haben aber offensichtlich noch genügend Reserven, um im Frühjahr noch ein Stück nach oben in der Tabelle zu klettern. Platz 12 kann einfach nicht den Ansprüchen dieser Mannschaft genügen.

SV Blau-Weiß Herges-Hallenberg.

Mit zwei Nachholspielen und von Verletzungssorgen geplagt, sind die Hergeser derzeit nicht in der Lage, spielerisch mitzuhalten. Die tschechischen Mitspieler haben offensichtlich nicht die Qualität ihrer Vorgänger. Nur vier Siege bei bereits zehn Niederlagen machen die Defizite mehr als deutlich. Man kann der Mannschaft um Trainer Andreas Recknagel nur wünschen, dass sie in der Frühjahrsrunde auch einmal das Glück hat, das im Fußball einfach dazugehört. Der erfahrene Coach der Blau-Weißen wird aber auch wissen, dass noch viel Schweiß fließen muss, wenn die Mannschaft die Klasse halten will.

SV Blau-Weiß Kieselbach

Unterhalb des Krayenberges ist man froh, nicht noch mehr Boden eingebüßt zu haben. Trainer und Spielerprobleme haben deutliche Spuren hinterlassen. Von der einstigen Spielstärke der Blau-Weißen, die vor der Saison sogar mit zu den Aufstiegsaspiranten zählten, ist kaum noch etwas zu sehen. Nur ab und zu ließ die Mannschaft ihr wahres Gesicht erkennen. Auch in Kieselbach hofft man, in der Rückrunde den Abstieg doch noch vermeiden zu können. Ansonsten würde man sich ins Niemandsland der Vorgängergemeinschaften dieser Region einreihen.

SV Walldorf

Die Walldorfer befinden sich eigentlich dort, wo Kreismeister öfters sind, nämlich mit am Tabellenende. Auch das ist ein Ausdruck der eigentlichen Stärke der Kreisliga, und die ist in Meiningen nun einmal nicht sehr hoch. Selbst wenn man in einigen Spielen mithalten konnte, unter dem Strich kam nicht viel raus. Ganze 13 Punkte stehen auf der Habenseite. Das ist zu wenig, um die Klasse halten zu können. Doch auch in Walldorf stirbt die Hoffnung zuletzt. Es bleiben noch genügend Spiele, um vielleicht das Unmögliche möglich zu machen.

SV Eintracht Möckers

Auch in Möckers ist die Aufstiegseuphorie längst verflogen. Viele warnten den BFA bezüglich des kleinen Spielfeldes als auch im Besonderen über ihr Benehmen in den jeweiligen Spielen. Leistungsmäßig gilt das Gleiche wie in Walldorf, das relativ kleine Spielfeld entspricht der Spielordnung und das Image, ja, das ist nun mal das eigentliche Problem. Ebenfalls mit einem Sportgerichtsurteil behaftet, in Tiefenort rasteten nicht nur Spieler und Zuschauer aus, auch die Verantwortlichen wussten offenbar nicht wie Fairplay geschrieben wird. Eine Hauptursache, siehe auch die Fairplay-Tabelle, ist eben nicht Bezirksliga-taugliches Auftreten. Man wäre in Möckers gut beraten, in den restlichen Spielen zu zeigen, dass man es besser kann. Spielerisch war es sicherlich ein Gewinn für die Gemeinschaft als auch für die zahlreichen Zuschauer, einmal auf Bezirksebene gegen Schmalkalden ein Punktspiel zu bestreiten. Ansonsten ist der Abstieg wohl fast besiegelt.

Ein kleines Fazit des Staffelleiters Werner Gerling:

Bei allen Einschätzungen über den Stellenwert und die Qualität der Bezirksliga darf man nicht vergessen, Abwanderungen, weniger Nachwuchs und dessen Ausbildung sowie das Ausscheiden gestandener Akteure sind nicht aufzuhalten. Trotzdem bleibt sie eine Spielklasse mit einem deutlichen regionalen Bezug. (cd/ger)